Wechselausstellung im Schloss A Pro

Wachsen zwei Menschen als Schwestern im gleichen Haushalt auf, so ist die Möglichkeit gross, dass sie sehr oft die gleichen Bilder vor Augen haben. Dass sie dennoch nicht das Gleiche sehen, ist dem Umstand geschuldet, dass «sehen» nicht nur darin besteht, etwas rein optisch zu erfassen, sondern dass Bilder durch die Hirnströme jedes Individuums zu Eindrücken umgeformt und in der Wahrnehmung und Erinnerung abgelegt werden.

Mit ihrer Gemeinschaftsausstellung im Schloss A Pro in Seedorf widmen sich die beiden Schwestern Sylvia Wüthrich (Steinskulpturen) und Ruth Wicki (Fotografie) der Idee, Wahrnehmungen mit ihren je eigenen Gestaltungsmitteln sichtbar zu machen und das Ergebnis an die Betrachtenden weiterzugeben, damit auch diese sich ihre eigenen Eindrücke machen können, ganz nach ihrem Motto «Ich sehe was, was du nicht siehst».

Sylvia Wüthrich hat im Rohmaterial «Stein» Formen erkannt und diese mit ihren Werkzeugen (Hammer, Meissel, Feile, Schleifmaterial) zum Vorschein gebracht. Sie hat Skulpturen geschaffen, denen sie mit Absicht keine Titel gibt, damit sie die Betrachtenden nicht dadurch zu einer bestimmten Deutung zwingt.

Für Ruth Wicki waren diese Skulpturen das Rohmaterial, welches sie durch ihre Fotografie interpretiert, der gelegentlichen Mehrdeutigkeit entsprechend nicht immer eins zu eins, oft auch etwas schelmisch.

Die Ausstellung zeigt Skulpturen und Fotos in ihrem Bezug zueinander. Für die Betrachtenden sollen die Werke die Frage in den Raum stellen, was denn sie in den Skulpturen erkannt hätten, das Gleiche wie die Fotografin oder etwas ganz anderes.

Die Ausstellung ist ab dem 4. Juli bis am 22. September 2024 während den Öffnungszeiten des Schlosses geöffnet. Während den Betriebsferien vom 15. Juli bis 14. August 2024 ist die Ausstellung geschlossen.

Vernissage: 24. August 2024 um 10.30 Uhr